Aufbiss-Schienen auf dem Vormarsch

Wenn du mein Blog verfolgst, weißt du, wie meine Einstellung zu Aufbiss-Schienen ist.
Sie helfen zwar im ersten Moment die Zähne zu schützen, aber das Anordnen eine Aufbiss-Schiene führt sehr schnell dazu, dass die wahren Ursachen des Zähneknirschens vergessen und verdrängt werden.

Nun hat die Barmer GEK wie jedes Jahr ihre Statistik aus Niedersachsen veröffentlicht. Mit erschreckenden Zahlen.
Allein im vergangenen Jahr wurden unter Barmer-Krankenversicherten in Niedersachsen 23.000 Aufbiss-Schienen verschrieben.
Die Zahl muss man erstmal verdauen.

In der Barmer sind deutschlandweit 8.6 Mio Mitglieder versichert. In einer naiven Rechnung (Niedersachsen hat 7.8 Mio Einwohner. Deutschland 80.7 Mio) ergeben sich daraus ca. 830.000 Versicherte in Niedersachsen.
Das bedeutet, dass knapp 3% letztes Jahr eine Aufbiss-Schiene gegen das Zähneknirschen verschrieben bekommen haben.

Eine Steigerung übrigens von 8%.
Leider gibt es keine Angaben zur Gesamtzahl der Knirscher, die nochmal deutlich höher liegen dürfte. Denn nicht jeder Knirscher lässt sich umgehend eine Schiene verschreiben.

Was mich daran besonders ärgert, ist, dass definitiv der falsche Arzt zuständig ist. Die Kassen sparen zwar an allen Ecken. 23.000 Schienen alleine für Niedersachsen werden aber scheinbar problemlos genehmigt. Und dass, obwohl der Zahnarzt die Ursachen des Knirschens mit der Schiene überhaupt nicht beseitigt.
Warum sollte er auch? Wenn das Knirschen nicht aufhört, ist die Schiene bald verschlissen und der Kunde Patient benötigt eine Neue. Ein prima Geschäft.

Solltest auch du den „Griff“ zur Schiene erwägen, dann halte ich dich nicht davon ab. Eine Schiene schützt deine geschundenen Zähne.
Damit darfst du aber das Zähneknirschen nicht abhaken. Im Gegenteil: nun musst du dir überlegen, warum du eigentlich knirschst.

In diesem Blog findest du jede Menge Informationen darüber.
Gerne kannst du auch am Email-Crash-Kurs teilnehmen (einfach oben deine Email eintragen).
Und natürlich findest du in meinem Buch eine Schritt-für-Schritt Anleitung dein Knirschen zu besiegen.

Referenzen

  • Meldung der Barmer

8 Kommentare

  1. Miriam
    Erstellt am 18. Dezember 2015 um 14:04 | Permanent-Link

    Liebe Christine,

    das kann ich nur bestätigen, kenne auch einige Leute in meiner Umgebung, die in letzter Zeit eine Schiene bekamen. Eine übliche Kassenschiene bietet nur etwas Schutz, bei Pressern hilft sie gar kaum.
    Es gibt sicher Schienensysteme, die mehr können, aber eben für Privatpatienten oder Selbstzahler. Zudem sind auch diese nicht umumstritten und sehr differenziert zu sehen, man sollte sich vorher genauestens informieren wie der Ansatz jeweils ist.

    • Christine
      Erstellt am 19. Dezember 2015 um 14:29 | Permanent-Link

      Hallo Miriam,

      danke für deinen Kommentar.
      Ich gebe dir komplett recht. Besonders schlimm finde ich, dass man selbst den Eindruck bekommt: „Jetzt tue ich mit der Schiene etwas gegen mein Knirschen!“
      Man muss dann selbst darauf kommen, dass die Ursache mit der Schiene nicht wirklich behoben wird.

      • Frauke
        Erstellt am 11. Juli 2016 um 18:17 | Permanent-Link

        Hallo Christine,
        ich bin eine Leidensgenossin des Zähneknirschens. Nun hatte ich eine zeitlang eine extreme Form, die sich „CMD = Cranigomandibulären Dysfunktionen“ nennt. Mein gesamter Kiefer war so verspannt, dass ich das Gefühl hatte, beim Biss oder beim Kauen gar nichts mehr kontrollieren zu können. Da „knallten“ die Zähne nur noch aufeinander. Natürlich hatte ich dadurch Schäden an den Zähnen bekommen. Im schlimmsten Fall kann sich der ganze Kiefer verschieben und dazu die Zähne. Es ist bei mir wieder weg gegangen. Ich hatte in der Zeit mehrere Mineralstoffmängel und eindeutig hatten diese Mangel mit der Erkrankung zu tun. Nun hatte ich auch Stress und da ich der Typ bin, der sich schwer entspannen kann, bin ich der Meinung, dass das die Krankheit hinzu begünstigt hatte. Ich bin mir aber sicher, dass ohne die Mineralstoffmängel niemals die Krankheit so schlimm ausgebrochen wäre, weil ich danach noch heftiger im Stress war und gar nicht mehr diese starke Verspannung hatte als die Mängel wieder behoben waren! Die Ursachen der Mängel musste ich dazu noch herausfinden, aber das habe ich auch geschafft! Das lag an der falschen Ernährung.

        • Christine
          Erstellt am 12. Juli 2016 um 21:21 | Permanent-Link

          Hallo Frauke,

          vielen Dank für deinen Kommentar.
          Deine Idee ist für mich ein ganz neuer Ansatz. Mineralstoffmangel hatte ich noch nie im Blick.
          Andererseits hilft ja auch Calcium oder Magnesium bei Muskelkrämpfen.
          Wie hast du denn die Ursachen der Mängel herausgefunden?
          Warst du beim Ernährungsberater?
          Hört sich auf jeden Fall interessant an.

          • Frauke
            Erstellt am 15. Juli 2016 um 17:38 | Permanent-Link

            Hallo Christine,
            ich habe mich privat mit alternativen Heilmethoden beschäftigt und so bekam ich das Wissen, dass sämtliche Krankheiten meistens Mangelerscheinungen sind. So habe ich dann eine Haarmineralanalyse gemacht und die fiel anfangs auch ganz gut aus. Dann hatte ich ganz krasses Zähneknirschen und Haarausfall und hatte nochmal eine Haarmineralanalyse gemacht und hatte plötzlich Mängel im Magnesium, Natrium, Kalium, Phosphor, Kupfer, Mangan, Zinn, Zink usw. und viele Mängel hatte ich vorher nicht. Da hatte ich dann nachgeschaut, was ich in dem Zeitraum verändert hatte und dazu gehörte ein Nahrungsergänzungsmittel, das mir die Minerale und Wasser im Körper gebunden hatte und ein Nahrungsmittel, das ebenfalls Minerale bindete. Diese beiden Mittel habe ich dann abgesetzt und bin nach Jahren wieder gesund geworden. Ich habe auch kein Haarausfall mehr. Ich war nicht magersüchtig sondern bin durch die falsche Nahrung krank geworden, die übrigens in der Werbung als gesund gepriesen wird. Ich möchte diese Mittel jetzt bewusst nicht nennen, weil es meiner Meinung nach nichts nützt, da es wahrscheinlich mehrere ungesunde Lebensmittel gibt und man sich nicht auf zwei festlegen sollte und zudem reagiert jeder Körper anders. Es reicht, wenn man weiß, dass solche Möglichkeit besteht. Das war allerdings damals für mich ein Schock, weil ich gar nicht verstehen konnte, warum Lebensmittel zugelassen werden, die so ungesund sind. Der Codex-Alimentarius bestimmt welche Lebensmittel auf dem Markt zugelassen werden!

          • Christine
            Erstellt am 16. Juli 2016 um 20:26 | Permanent-Link

            Hallo Frauke,
            ja, das ist ziemlich übel was da an Nahrungsergänzungsmitteln auf dem Markt ist.
            Wir hatten schon Leute mit Leberschäden.
            Ich versuche auf diesen ganzen Mist zu verzichten und mich lieber ausgewogen zu ernähren (ok, das klappt auch nicht so gut :-)).
            Dass das ganze allerdings aufgrund Mineralienmangels zum Knirschen führt, ist schon ganz schön krass.
            Auf jeden Fall ist es ein guter Tipp bei Unklarheit einfach mal auf alle Zusatzmittel zu verzichten.

  2. Sarah
    Erstellt am 17. Juli 2016 um 10:20 | Permanent-Link

    Hallo Frauke!
    Ich würde mich freuen, wenn Du beschreiben könntest, um welches Nahrungsergänzungsmittel und welches Nahrungsmittel es sich handelte. Wie z.B.: ein Milchprodukt, dass für den Darm gut sein soll und in der Kühltheke von Supermärkten zu finden ist und ein grünes Etikett hat. Und beim Nahrungsergänzungsmittel beschreiben welche Inhaltsstoffe das das Mitte hatte. Es geht ja nicht um Marken, sondern um das was drin ist. Damit würdest Du mir und sicher vielen anderen helfen.

    • Christine
      Erstellt am 8. August 2016 um 07:40 | Permanent-Link

      Hallo Sarah,
      danke für deinen Kommentar.
      Ich habe dir per Email die angefragten Infos weitergeschickt.

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