Ursprung des Zähneknirschens

Ich habe mich schon immer gefragt, warum denn der unverarbeitete Druck über das Zähneknirschen abgebaut wird.

Warum schlägt man sich z.B. nachts nicht ins Gesicht? Oder tritt aus?

Für den Partner ist Knirschen bestimmt angenehmer. Das Knirschen weckt ihn vielleicht, aber das ist doch besser als getreten zu werden 🙂

Steinzeit
Der Ursprung des Zähneknirschens ist schon im Steinzeitalter zu suchen. Auch der Neandertaler hat mit den Zähnen geknirscht.

Kleinere Abweichungen und Fehlstellungen der Zähne wurden ursprünglich durch das Knirschen wieder in „Ordnung“ gerieben. Die Steinzeitmenschen brauchten für ihre Nahrung zwangsläufig stabile und passende Kiefer und Zähne und Zahnärzte waren zu dieser Zeit rar.

Hast du schon mal versucht rohes Fleisch zu kauen? Wenn da die Kauflächen von Ober- und Unterkiefer nicht gut aufeinander passen wärst du damals echt aufgeschmissen gewesen.

Heutzutage beobachtet man das Zähneknirschen noch häufig bei Pferden und Kaninchen, die damit ebenfalls ihre Zähne passend „hobeln“.
Wobei das Knirschen auch hier bereits zunehmend auf „seelischen“ Druck geschoben wird.

Und heutzutage?
Bei Kindern deren Zähne sich noch stark ändern, wird ebenfalls häufig geknirscht. Meine Jungs haben nachts teilweise so heftig geknirscht, dass ich davon aufgewacht bin.

Allerdings kann sich natürlich auch bereits bei Kindern der Alltags-Druck in Knirschen den Weg bahnen. Bei der Belastung, der Kinder heutzutage ausgesetzt sind, ist das kein Wunder.

Heute benötigen wir unsere kräftigen Kiefer nicht mehr zum Zermahlen von rohem Fleisch. Es ist auch nicht mehr so wichtig, dass die Kiefer exakt aufeinander passen.
Obwohl die Zahnmedizin bereits Methode anbietet die Kiefer genauer auszumessen als es wahrscheinlich nötig ist.

Stress
Auch Stress wurde im Steinzeitalter „gesund“ abgebaut:
Durch körperliche Aktivität (Flucht, auf Bäume klettern, Angriff) wurde damals der Stress abgebaut.
Diese Muskelaktivitäten benötigen wir heute nicht mehr (zumindest kenne ich niemanden, der bei zu viel Arbeit oder einem Anschiss vom Chef den Flur hoch und runter rennt).

Was liegt da näher als den Stress über einen der stärksten Muskeln im Körper (den Kiefermuskel) dann abzubauen, wenn sich die Gelegenheit bietet. Nämlich dann, wenn das Großhirn sämtliche Kontrolle aufgegeben hat:
Nachts im Schlaf.

2 Kommentare

  1. Nicole
    Erstellt am 19. März 2015 um 09:36 | Permanent-Link

    Mein Zähnebeissen hat ein Ende gefunden!
    Dies aus zwei Massnahmen:
    Ich ging zu einer Hypnosetherapeutin, wo ein Stressthema aufgelöst werden konnte.
    Und zweitens, sehr banal, habe ich festgestellt, dass ich all die Stunden bei der Arbeit mit der Kopfvorhaltung verbringe. Nach zwei Wochen mit einem gerade gehaltenen Nacken gingen die Verspannungen weg 🙂

    • Christine
      Erstellt am 19. März 2015 um 09:57 | Permanent-Link

      Hallo Nicole,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Das ist ja eine tolle Nachricht.
      Glückwunsch!
      Und vielen Dank für den Tipp. Ich hoffe, dass der vielen Lesern ebenso hilft.
      Die Kopfvorhaltung ist natürlich häufig das Ergebnis einer Kieferfehlstellung (im Zusammenhang mit CMD), aber ich kann mir gut vorstellen, dass man durch bewusste „Richtighaltung“ eine Menge verbessern kann.

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