Aufbissschiene gegen Zähneknirschen

Wieviele Generationen an Zähneknirschen-Betroffenen müssen wohl noch von der Aufbissschiene geärgert werden?

Was tut eine Aufbissschiene?

Mir wurde die Aufbissschiene immer als Wundermittel gegen Zähneknirschen verkauft. Mit etwas Abstand und rational betrachtet ist das für mich blanker Unsinn.

Das Knirschen selbst ist ja keine Krankheit. Das Knirschen hat ja eine Ursache und das Knirschen ist ein Symptom dieser Ursache. Gegen diese Ursache hilft die Aufbissschiene sicherlich nicht.

Gegen die Auswirkungen des Zähneknirschens:

  • verstärkte Abnutzung der Zähne bis hin zu Rissen
  • punktuelle Überlastung des Zahnfleisch

hilft die Aufbissschiene bzw. bringt Linderung.

D.h. die Schiene verteilt den Druck schön gleichmäßig auf den Zähnen und schützt die Zähne vor Abrieb.

Statt der Zähne wird eben die Schiene verschleißt. Das ist ein positiver Aspekt der Aufbisschiene.

Ok. Das ist DER positive Aspekt der Schiene.

Was tut die Aufbissschiene NICHT?

Auf jeden Fall heilt die Schiene nicht das Zähneknirschen.

Ich hatte eine zeitlang eine „extra-dicke“ Schiene. Sie sollte Verhindern, dass der Kiefer überhaupt mit voller Kraft schließen kann. Damit wurde wirkungsvoll das Knirschen komplett unterbunden.

Schade nur, dass ich davon Krämpfe bekam. Man hätte mir locker einen Basketball in den Mund werfen können 🙂

Fazit

Wenn du unter Zähneknirschen leidest, ist es wichtig abzuklären inwieweit organische Ursachen vorliegen.

Z.B. kann es durch Zahn- oder Kieferfehlstellung zum Knirschen kommen. Sollten keine organischen Ursachen festgestellt werden, dann hilft auch die Schiene nicht. Sie lindert nur die Auswirkungen des Knirschens (weitere Ursachen des Bruxismus).

Diese Hilfe bietet aber auch schon jeder billige Zahnschutz, der z.B. für Sportler verkauft wird.

Eine für mich gefährliche Nebenwirkung der Aufbissschiene ist:
das beruhigte Gewissen.

Ich hatte immer das Gefühl, ich hätte mit der Schiene etwas gegen das Zähneknirschen unternommen.

Darüber solltest du mal genau nachdenken!

  • Hast du eine Schiene? Wie sind deine Erfahrungen damit?
  • Hast du es mal mit einer günstigen „Sportler“-Zahnschutz-Schiene probiert?
  • Wie gut hat es funktioniert?

Ich freue mich auf deinen Kommentar!

27 Kommentare

  1. Mike
    Erstellt am 15. November 2011 um 23:58 | Permanent-Link

    Hi,

    Ich nutze auch eine Schiene, welche ich vor rund zwei Jahren bekommen habe. Der Grund war die starke Abnutzung der Zähne, was ich selbst garnicht wahrgenommen habe. Meine Ärztin meinte nur das es kritisch wird weil meine Zähne bereits glasig sind und teilweise tiefe Fugen haben und teilweise Ecken abgebrochen sind.

    Da hat sie mir eine Schiene angefertigt. Lustiger weise hatte meine Freundin darauf erzählt das ich nachts wohl recht laut knirsche und es nervt 🙂

    Bisher dachte ich ehrlich gesagt auch, dass dieses knirschen damit gelöst sei, da ich keine anderen Infos bekommen habe.

    Jetzt habe ich seit einigen Wochen einen starken Tinitus in beiden Ohren und habe so ziemlich alles probiert. Heute habe ich per Zufall erfahren, dass durch falsche Kieferstellung und knirschen der Tinitus ausgelöst werden kann und bin auf diesen Blog gestoßen. Dabei habe ich viele der Sympthome bei mir wiederkannt, die einzeln betrachtet nie gelöst wurden, egal mit welchem Versuch. Wer denkt schon bei Rückenschmerzen oder Tinitus an den Kiefer?

    Jetzt werde ich mir mal einen guten Zahnarzt suchen und versuchen die Probleme von dieser Seite aus anzugehen.

    • Christine
      Erstellt am 16. November 2011 um 12:34 | Permanent-Link

      Hallo Mike,

      schön, dass du mich gefunden hast. 🙂
      Und danke für deinen ausführlichen Kommentar.

      Ja, das Zähneknirschen bekommt man häufig erst sehr spät mit. Und mit der Schiene bist du natürlich nur „halb“ bedient.
      Bei „klarer“ Überlegung ist es ganz logisch, dass die Schiene vornehmlich die Zähne schützt. Das ist auch gut so.
      Alle anderen Probleme, die durch das Zähneknirschen entstehen (Tinnitus, Rückenschmerzen, …) und das Zähneknirschen selbst behebt die Schiene nicht.
      Um dein Knirschen ursächlich zu beheben ist auch ein guter Zahnarzt wahrscheinlich der falsche Ansprechpartner.
      Da Zähneknirschen hauptsächlich eine Auswirkung von unverarbeitetem Druck oder Stress ist, musst Du an dieser Stelle ansetzen.
      (Die organische Ursache – also Kieferfehlstellung – ist eher selten, solltest Du aber trotzdem abklären lassen)

      Ich schreibe meine Erfahrung und mein Programm zum „Lösen“ des Zähneknirschens zusammen und werde an dieser Stelle in der nächsten Zeit mein zu diesem Thema eBook ankündigen.
      Am besten gleich auf den Email-Verteiler setzen (rechts auf der Seite ist ein Formular zum Eintragen), dann verpasst Du nichts.

      Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Zahnarzt-Besuch (hoffentlich erwischst du wirklich einen Guten) und eine Linderung Deiner „Nebeneffekte“
      Christine

  2. Lena
    Erstellt am 18. November 2011 um 23:47 | Permanent-Link

    Hi du, ich habe starke Probleme aufgrund einer Kiefergelenkserkrankung, habe nun meine erste Aufbissschiene durch gebissen 🙁 bekomme nun einen sogenannten Aufbisstisch, da die ersste Schiene mir null gebracht hat. Habe ziemlich Beschwerden wie Kieferschmerzen, Ohrenschmerzen, Tinnitus, starker Schwindel (der mittlerweile mein komplettes Leben beeinflusst) und natürlich Nackenbeschwerden. War bei jedem Arzt den man sich vorstellen kann, da ich es nicht glauben wollte das wirklich all diese symptome an diesen blöden Geknirsche liegt, aber es ist wohl leider so. Hast du Tipps was ich dagegen machen kann außer Physiotherapie, Muskelrelaxans und diese Schiene??? Meinst du Antidepressiva würden helfen das knirschen zu unterdrücken?

    Liebe Grüße
    Lena

    • Christine
      Erstellt am 19. November 2011 um 09:07 | Permanent-Link

      Hallo Lena,

      danke für Deinen Kommentar. Tut mir leid zu hören wie schlimm es ist. Ärztliche Ratschläge kann (und darf) ich Dir leider nicht geben.
      Wichtig ist die Ursache des Knirschens zu finden. Da Du bereits bei vielen Ärzten warst, gehe ich davon aus, dass eine „organische“ Ursache (also Kieferfehlstellung, etc.) nicht vorliegt.
      Damit bleiben die „schwierigeren“ Ursachen übrig: Unterdrückter Stress oder „beherrschte“ Emotionen. Schluckst du tagsüber zu viel Ärger? Lässt Du deine Gefühle nicht raus?
      Mach Dir nichts vor: der Ärger und der Stress sinkt ab ins Unterbewusstsein und das wehrt sich dann des Nachts.
      Ich wiederhole mich da jetzt ein wenig, aber es ist mir auch wichtig. Ich schreibe „mein“ Programm dazu gerade in einem Ebook zusammen. Allerdings ist es schwierig alles einfach und nachvollziehbar zu strukturieren und aufzuschreiben (schließlich habe ich auch viel rumprobiert und eine Menge an Ansätzen haben nicht funktioniert).
      Wenn Du Bescheid bekommen möchtest, wenn das Buch fertig ist, trage Dich einfach auf der Newsletter-Liste ein (rechts oben ist ein Registrierungsformular).
      Ich hoffe, Du findest einen Weg Dir diesen unbewussten Druck bewusst zu machen.
      Christine

  3. Ninos
    Erstellt am 2. April 2012 um 17:12 | Permanent-Link

    Hallo liebe Leidensgenossen,

    ich trage nun seit fünf Jahren ein großes Leiden mit mir her. Ich bin 23 Jahre, männlich, studiere derzeitig und befinde mich nebenbei in der Selbstständigkeit.

    Mit 17-18 Jahren fing das lästige Knacken erst rechts an, mit 20 Jahren war es nun auf beiden Seiten zu hören. Seit dem ich 21 Jahre bin, wurde es extrem. Mein Mund lässt sich absolut nicht mehr öffnen, ohne das es auf beiden Seiten stark knackt. Wenn ich esse, können alle das knacken hören. Also wirklich sehr laut.

    Bis zu diesem Zeitpunkt, verlief alles ohne schmerzen.
    Seit ca. 6 Monaten jedoch, habe ich morgens und mittags meistens, sehr starke schmerzen beim kauen. Teilweise ist es mir nicht möglich, zu kauen. Das reicht bis ins Ohr hin und sogar meinem Nacken. Morgens wache ich total verbissen auf. Ich merke auch, dass es mittlerweile mir sehr an die Psyche geht, ja sogar teilweise wie Warnvorstellungen habe. Mein Kiefer ist unter ständiger Belastung. In jedem Moment, wenn ich daran denke, mein Kiefer zu entlasten, lässt die Verkrampfung in diesem moment nach. Kaum zwei Minuten woanders hingedacht, schon merke ich, dass mein Kiefer wieder starr ist und ich darauf beiße.

    Es ist tatsächlich so, dass ich knirsche (Bruxismus) Nicht nur Nachts, sondern auch über Tags erwische ich mich ständig dabei, wie ich fest die Zähne zu beiße.

    Mir wurden in den letzten Jahren keine Zähne gezogen, als das es daran liegen könnte.

    Ich war bisher der Meinung, dass es am kräftigen zubeißen (durch Stress verursacht) liegt und ich daher diese Beschwerden habe.

    Heute war ich bei einer der besten Kieferchirurgen in Augsburg.
    Als letzte Möglichkeit, wurde mir gesagt, zwei Jahre eine Schiene tragen zu müssen, davon eine Schiene ein Jahr lang täglich, sprich fest und 24 Stunden am Tag. (Knirscherschiene) inkl. Zahnspange. Dies alles am Unterkiefer. Nach dieser Kieferorthopädischen Behandlung von zwei Jahren, muss nun mein Oberkiefer operatief nach vorne versetzt werden. Ganz genau. So ich es schreibe. Mir würde man komplett den Oberkiefer samt Zähne und Gaumen operativ von meinem Schädel sogesehen an den Wangenknochen abtrennten und nach vorne vesetzen lassen.
    Eine Horrorvorstellung! Ganz zu schweigen, das mein Kiefer/Mund/Gesicht sich komplett verändert und mein Gebiss sogesehen nach vorne versetzt wird.

    Ich habe noch nie in einem Forum geschrieben. Bisher habe ich nur gelesen und mich darin informiert. Aber nun leuten alle Alarmglocken und ich brauche unbedingt eine Lösung.

    Ich werde mich in vielen Foren informieren.

    Ich bin nach der Suche, nach einem Gleichgesinnten, der mir helfen kann, der mir sagen kann, wie er das Problem los geworden ist.

    Gibt es da draußen jemanden, der ebenfalls viele Jahre ein knacken im Kiefer hatte, möglichst auf beiden Seiten, ein sehr lautes knacken, der dieses Problem durch irgendeine Therapie/Operation/Schiene/Psychiater/etc. lösen konnte?

    Ich bitte euch, absolut ehrlich zu sein und mir Euer leiden und vor allem die Methode die euch zur Heilung verholfen hat, genau aufzuzeigen bzw. zu beschreiben.

    Ich will mich einfach nicht komplett umoperieren. Und ich bin davon überzeugt, dass es auch ohne einem operativen Eingriff gehen kann.

    Sollte mir jemand mit seinen Antworten und Methoden helfen können und mein Problem beseitigen, so wäre ich dieser Person auf Lebenszeit dankbar und würde mich deutlich erkenntlich zeigen.

    Ich will wieder essen genießen können….

    Vielen Dank für alle Leser und vielen Dank für alle Antworten im Voraus.

    • Christine
      Erstellt am 2. April 2012 um 22:35 | Permanent-Link

      Hallo Ninos,

      danke für deinen ausführlichen und sehr persönlichen Kommentar.

      Ich hoffe ebenfalls dass sich einige der sicher ebenso schwer betroffenen Leser einfach trauen zu kommentieren (geht auch anonym).

      Ich habe nicht so ein schlimmes Knacken gehabt, aber vor ca. 10 Jahren war ich bei einem Zahnarzt, der eine instrumentelle Funktionsanalyse meines Kiefers durchgeführt hat. Danach bekam ich einen Behandlungsplan, der den Komplett-Umbau meines Kiefers vorsah. Ich kann mir daher gut vorstellen wie geschockt du bist.
      Ich habe es damals nicht machen lassen und ich bin froh darüber. Aber das hilft dir in deiner Situation natürlich nicht weiter.

      Hast du dich schon selbst beobachtet? In welchen Situationen knirscht du?
      Es ist nicht der Stress, der zum Knirschen führt. Es sind die unterdrückten Emotionen (u.a. Stress, aber auch Aggressionen, Wut, Trauer) von denen der Körper sich versucht durch das Knirschen zu „reinigen“.
      Ein Tagebuch kann dir helfen, diese „Unterdrückung“ aufzuspüren – dazu musst du aber dir selbst gegenüber ehrlich sein. Das ist sehr schwer (ich kenne das von mir – ich habe jahrelang vor mir selbst geleugnet, dass mich bestimmte Dinge/Verhaltensweisen/Personen ärgern und immer wieder unbewusst „gute Mine zum bösen Spiel“ gemacht).

      Auf jeden Fall solltest du dir eine weitere ärztliche Meinung einholen bevor du dich zu einem derart großen Schritt entscheidest.
      Ich wünsche dir starke Nerven für deinen Weg und wünsche mir, dass die Selbstbeobachtung bereits ein wenig hilft
      Deine Christine

  4. Ninos
    Erstellt am 2. April 2012 um 23:02 | Permanent-Link

    Hallo Christine,

    danke für deine rasche Antwort. Nun, ich habe mich sehr wohl und sehr lange beobachtet. Leider trifft auch alles zu, was die Unterdrückung von Emotionen, Agressionen, Wut, Trauer, Ärger… Ich bin davon stark betroffen, alle Emotionen zu unterdrücken. Ich bin ein Meister darin. Ich höre sehr gerne und oft anderen zu, nur teile ich sehr wenig von mir mit, bzw. werde nicht gefragt. Aber das war auch schon immer so, dass ich es mir nie gewünscht habe, das man mich nach meinem Zustand, oder meinen Emotionen frägt.
    Ich hätte sogar ehrlichgesagt ein Problem damit, mich hier einfach umzustellen, und meinen Emotionen freien lauf zu lassen.
    Das mit einem Tagebuch, könnte eventuell eine Lösung sein. Obwohl ich absolut nicht der Typ für sowas bin, bin ich derzeitig für alles bereits und offen, wirklich alles, um eine Lösung zu finden.

    Ich werde mich auch demnächst auf ADHS testen lassen.

    Auf deine Frage wann ich den so knirsche: Ich knirsche ständig. Wirklich, ich beobachte das seit Monaten extrem genau. Und eigentlich in allen Situationen, bin ich derzeitig am knirschen. Es lasten derzeitig auch beruflich und auch schulisch (Studium) derzeitig extrem viel Verantwortung auf mich.

    Was hat dir letzendlich geholfen, das knacken weg zu bekommen?

    Vielen Dank dir für deine Antwort

    Ninos

    • Christine
      Erstellt am 3. April 2012 um 12:09 | Permanent-Link

      Es ist eine Sache, dass man nicht unbedingt zu seinem Zustand gefragt werden möchte (also nicht so sehr im Mittelpunkt stehen möchte).
      Es ist aber eine andere Sache von anderen „benutzt“ zu werden (z.B. zum Zutexten, Ausheulen, Dampfablassen).
      Auch das ist in Maßen ok. Aber kein Mensch ist dazu da ständig und immer „zu schlucken“.

      Natürlich sollst du keine 180°-Wendung machen. Aber es ist essentiell, dass du dich äußerst. Sonst wirst du von anderen nur benutzt. Es gibt einen Zwischenweg zwischen „alles regungslos hinnehmen“ und „ständig cholerisch ausrasten“ 😉
      Deine Mitmenschen möchten vielleicht sogar gerne deine Empfindungen „erleben“ (sei es positiv wie negativ).

      Das Führen des Tagesbuchs ist nur ein erster Schritt. Das soll auch kein „typisches“ Tagebuch werden: „Liebes Tagebuch, der Tag heute war blöd …“ 😀
      Eher in der Richtung:

      10:00 Uhr Gespräch mit Chef. Fühle mich minderwertig. Zuviele Aufgaben bekommen, bin überfordert

      Auf dieser Basis solltest du dann Überlegen:
      Wie könnte ich in dieser Situation reagieren? So dass

      ich nicht alles in mich hineinfresse
      ich mich trotzdem gut fühle
      ich den Anderen nicht verletze

      Dieses „virtuelle“ Durchspielen der Situation gibt dir dann die Flexibilität beim nächsten Mal eine Reaktions-Alternative zum „Herunterschlucken“ parat zu haben.
      Es ist sogar eigentlich ganz spannend, die Reaktionen der Anderen zu sehen UND du entwickelst dich selbst dabei auch weiter, wirst sozial-kompetenter.
      Ganz nebenbei bist du mit dir selbst mehr im Reinen und auch das Knirschen wird weniger.

      Das ganze Prozedere beschreibe ich gerade ganz detailliert und nachvollziehbar in einfachen Schritten in meinem Buch „Zähneknirschen endlich besiegt“. Ich weiß, ich wiederhole mich, denn es ist leider noch nicht fertig, daher hier zumindest schon mal der grobe Ablauf.
      Vielleicht magst du es dir mal überlegen. Denn offensichtlich solltest du etwas tun.
      Ich würde mich freuen von dir zu hören wie es dir weiterhin ergeht.

  5. Anonymous
    Erstellt am 22. Dezember 2014 um 14:26 | Permanent-Link

    Hallo,

    Das mit dem beruhigtem Gewissen kann ich nur so unterstreichen. Bei mir ist es inzwischen sogar so, dass ich ohne Schiene gar nicht mehr schlafen würde, weil ich so Angst hätte, meine Zähne kaputtzumachen. Ich knirsche wirklich sehr stark und da reicht manchmal ein Mittagsnickerchen schon aus, um irgendwo was abzubrechen :/. Daher ist es bei mir schon wie eine Art „Droge“ und wenn ich irgendwo zum Übernachten hinfahren und die Schiene vergessen würde, würde ich entweder zurückfahren oder, wenn dies nicht geht, wahrscheinlich in Heulkrämpfen enden und einfach nicht einschlafen vor Panik und Angst.

    Ich bin übrigens nur auf Deiner Seite gelandet, weil ich jeden Tag völlig erschöpft aufwache und erst vorm Schlafen wieder einigermaßen fit werde… und das wirklich JEDEN TAG. In letzter Zeit habe ich mir Gedanken darüber gemacht und genau heute bin ich auf den Gedanken gekommen, ob das an meinem Knirschen liegen könnte. Danke für den Hinweis, dass man sich auf die Suche nach dem Grund machen muss. Bei mir wirds wohl Stress sein (Studium) und mal sehen ob ich das überhaupt irgendwie lösen kann..

    Danke

    • Christine
      Erstellt am 22. Dezember 2014 um 15:19 | Permanent-Link

      Danke für deinen Kommentar.
      Ja, das kenne ich. Man klammert sich sehr an seine Schiene.
      Sie hilft uns ja auch unsere Zähne zu schützen.
      Nur um das Knirschen zu besiegen, muss man in der Tat die Ursache finden.
      Studium-Stress ist schon mal ein guter Ansatz. Aber üblicherweise ist da mehr als der „oberflächliche“ Stress. Häufig sind da weitere starke Emotionen, die tagsüber unterdrückt werden.
      Also, bleib aufmerksam.

  6. Miriam
    Erstellt am 27. März 2015 um 20:06 | Permanent-Link

    Hallo miteinander,

    ich trage jetzt seit ca. 2 Monaten Bionator (immer nachts und auch tagsüber stundenweise, da ich noch in einer aktiven Behandlungsphase bin). Der Bionator kann knirschen wirklich verhindern, da er eine Art Loslassen auslöst.
    Bei mir kommt das Knirschen v.a. von diversen Vorkontakten an den Zähnen und daraus resultierender Zwangsbisslage. Da versucht der Körper nachts das zurecht zu schmirgeln. Ihm werden aber auch Wirkungen auf die Psyche nachgesagt (wenn man mehr Stressknirscher ist). Wie eine gute Schiene auch (meine jetzt nicht die Kassensachen) blockt der Bionator erst mal den schädlichen Biss, kann aber noch mehr bis hin zu Zahnbewegungen im besten Falle.

    Von der Kasse wird man ja leider kaum bis gar nicht unterstützt.

  7. Miriam
    Erstellt am 5. Juli 2015 um 17:08 | Permanent-Link

    Erst durch den letzten Newsletter habe ich wieder hierher gefunden, bekam keine Nachricht über dein Antwort.

    Inzwischen habe ich über 4 Monate Bionator hinter mir. Meine Zahnärztin meint, dass ich beim nächsten Termin am Dienstag so weit entspannt bin im Mundbereich, dass sie einzelne Zähne angehen kann. Letztes Mal konnte sie auch einen 7er als Störenfried ausmachen, bei dem die Vorkontakte beginnen und somit das Knirschen. Der Bionator hilft mir auch sehr mit der richtigen Zungenlage. Ich habe nämlich zusätzlich eine myofuntionelle Therapie gemacht bei der Logopädin, da es wohl große Zusammenhänge zwischen Fehlfunktionen der Zunge und Knirschen/CMD gibt.
    Ich möchte anmerken, dass sich meine Ärztin bemüht, möglichst viel über Kasse abzurechnen. Die Logopädie wurde bis auf ca. 80€ Eigenanteil komplett übernommen. Also falls man sich sonst nichts leisten kann, ist es mein Tipp, da anzufangen mit einer Diagnose.

    Ansonsten bin ich ganz bei dir und halte mit meinen Gefühlen weniger hinterm Berg.

    • Christine
      Erstellt am 6. Juli 2015 um 16:00 | Permanent-Link

      Hallo Miriam,

      vielen Dank für deinen neuen Kommentar … sorry, dass die Benachrichtigung nicht funktioniert hat.

      Die Anwendung des Bionators scheint ja bei dir ganz positiv gelaufen zu sein. Das ist gut zu hören.
      Meinst du, dass der Bionator und die myofunktionelle Therapie mehr bewirkt haben oder dass du deine Gefühle mehr herauslässt?

      • Miriam
        Erstellt am 10. Juli 2015 um 13:25 | Permanent-Link

        Ich denke, dass beides wichtig ist und auch irgendwie zusammengehört. Der Bionator wird in seiner traditionellen Verwendung oft auch psychisch interpretiert, besonders bei Störungen zwischen Innen-/Außenleben und nichts anderes ist ja z.B. stressbedingtes Zähneknirschen. Es gibt z.B. Fotos von Kindern im Netz, die nach einer längeren Therapie regelrecht aufgerichtet wirken, komplett anders.
        Wenn man es nun noch schafft, diesen Effekt zu erkennen und sich seiner Gefühle bewusst zu sein und sie zu leben, ist man auf einem guten Weg.

  8. Armin
    Erstellt am 22. Juli 2015 um 15:34 | Permanent-Link

    Hallo zusammen,
    ich kenne auch das Problem des Zähneknirschens (überwiegend nachts).
    Die Hauptursache psychosozialer Stress und Stress im Beruf. Weitere Ursachen: Zahnfehlstellungen und fehlende Zähne, welche mir im Kindesalter wegen zu engem Kiefer gezogen wurden. Habe vor einigen Jahren eine Kieferorthopädische Behandlung mit einem Bionator durchführen lassen die sehr gute Erfolge zeigte. Es ist tatsächlich so, dass der Bionator als Nebeneffekt auch vor dem Zähneknirschen schützt. Das Gute am ‚Bionator ist die ganzheitliche Wirkungsweise welche auch irgendwie Spannungen löst und befreit.
    Was den psychosozialen Stress betrifft, habe ich mich mittlerweile von meiner Frau scheiden lassen und im Beruf lasse ich mir nicht mehr alles gefallen und halte öfter auch mal dagegen.
    Mein Selbstbewusstsein ist enorm gestiegen (ich weiß was ich wert bin)und meine Mitmenschen haben diese Veränderung mit Staunen registriert und bringen mir viel mehr Achtung und Respekt entgegen als früher. Es lohnt sich also immer aktiv zu werden. Jeder muss für sich selbst seinen Weg (zur Heilung) finden. Am besten hilft Erfahrungsaustausch mit Menschen, welche das Problem schon gemeistert haben- Schulmediziner helfen eher wenig bis gar nicht, da sie in erster Linie am „Geldverdienen“ interessiert sind und erst in zweiter Linie am „Helfen“.
    Ich hoffe mein Beitrag hilft allen Lesern ein bisschen weiter.
    Armin

    • Christine
      Erstellt am 23. Juli 2015 um 21:41 | Permanent-Link

      Hallo Armin,

      vielen Dank für deinen hilfreichen Kommentar. Du triffst da natürlich genau den Tenor, den ich „predige“: Nicht alles gefallen lassen, auch mal dagegen halten. Das ist schon ein guter Anfang.
      Schön, dass du dein „Problem“ gemeistert hast.

  9. Katja
    Erstellt am 7. Dezember 2015 um 10:31 | Permanent-Link

    Leute,
    Zahnärzte und Kieferorthopäden wollen und müssen Geld verdienen.
    Alles an uns ist so gewachsen wie es nun mal ist.
    Eine Veränderung des Kiefers hat auch Auswirkung auf den Rest des Körpers.
    Der Organismus ist ein ganzheitliches System.
    Gegen Stress und Kummer kann man auch anders entgegen wirken:
    Psychotherapie, regelmäßig Sport, aber am besten ist YOGA.
    Probiert es aus.
    Alles Gute. Katja

    • Christine
      Erstellt am 7. Dezember 2015 um 19:41 | Permanent-Link

      Hallo Katja,

      danke für deinen Kommentar. Auf Bruxismus Ursachen wurde auch schon über Yoga diskutiert.
      Es ist gut, wenn es hilft und ich kann mir vorstellen, dass es vielen gut tut.
      Für mich war zu wenig „Aggressionsabbau“ dabei. Ich glaube, dass dieses „ruhige“ Verarbeiten der Emotionen uns Knirscher täuscht. Wir denken zwar wir fühlen uns besser. Aber die ganzen negativen Emotionen sind einfach nur „tiefer“ gerutscht.
      Wichtig ist, dass man es ausprobiert und sich dabei gut und selbstkritisch beobachtet (auch ob dann nachts das Knirschen besser wird).

  10. Miriam
    Erstellt am 18. Dezember 2015 um 14:44 | Permanent-Link

    Dass Veränderungen am Kiefer Auswirkungen auf den Rest des Körpers haben, kann ich nur bestätigen.
    Yoga ist sicher auch nicht für jeden das Passende. Ich mache es gerne, aber die Arbeit an meiner Person und meinem Verhalten bringt mir beim Stressabbau mehr. Falls man da starke Probleme hat, ist eine Therapie sicher sinnvoll. Es gibt ja Menschen, die ihre Grenzen nicht anerkennen (wollen) und sich immer wieder für andere aufopfern und dadurch in negativen Stress geraten usw.

    • Christine
      Erstellt am 19. Dezember 2015 um 14:32 | Permanent-Link

      Danke für deinen Kommentar, Miriam.

      Nicht nur hat eine Veränderung am Kiefer Auswirkungen auf den Körper und die Psyche. Auch die Psyche bewirkt Veränderungen auf den Kiefer und den Körper.
      Es hängt doch alles zusammen und man muss wirklich schon sehr offen und schonungslos mit sich und seinen Grenzen umgehen, wenn man an sich selbst arbeiten will.
      Das ist unangenehm und ich verstehe, wenn es vielen zu mühsam ist.

  11. Menke
    Erstellt am 8. Juli 2016 um 14:14 | Permanent-Link

    Hallo!

    Ich habe seit jahzehnten eine Aufbisschiene.
    Eine neue, seit einem halben Jahr.
    4 mal nachgeschliffen,wurde immer besser, aber das rechte Gelenk turt immer noch etwas weh beim kauen.
    Im rechten Gelenk, wurde bei der ersten Aufbisschiene, eine Abnnutzung festgestellt.
    Die Schiene trage ich Nachts.
    Heute wieder nachschliefen lassen.weil ich Sie beim zubeisen, immer wieder abgebrochen habe.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ewald Menke

    • Christine
      Erstellt am 8. Juli 2016 um 14:34 | Permanent-Link

      Hallo Menke,

      danke für deinen Kommentar. Seit Jahrzehnten eine Aufbissschiene. Das unterstützt natürlich meine These, dass die Aufbissschiene zwar die Schäden an den Zähnen mindert (immerhin nutzt du die Schiene ab und nicht deine Zähne).
      Aber die Ursache des Knirschens hat die Schiene nicht behoben.
      Vielleicht findest du dich bei den Ursachen wieder?
      Für einen kurzen Ausflug zu etwas Selbsterkenntnis kann ich dir auch meinen Crashkurs empfehlen 😉

  12. Simmi
    Erstellt am 22. September 2016 um 00:07 | Permanent-Link

    Hallo,
    Bei mir hat das alles angefangen als ich eine lose Zahnspange bekommen habe und meine Zähne etwas schmerzten, weil sie Grad verschoben wurden. In der Nacht hab ich dann wohl unterbewusst versucht die Spange noch weiter in mein Gebiss reinzudrücken um einerseits meinen Speichel besser runterschlucken zu können, andererseits meine Zähne mehr zu verschieben, weil mir das kribbeln danach so gefiel.
    Später bekam ich dann eine feste Zahnspange und nun hab ich seit 5 Jahren ein schönes Gebiss, welches sich jedoch immer noch unterbewusst in der Nacht abnutzt.
    Ich habe nun eine Schiene bekommen, aber mit der habe ich das Gefühl dass der Druck und das aneinanderreiben der Zähne sich verstärkt hat. Mein Kiefer ist häufig verspannt und sogar tagsüber merke ich wie ich mehr Druck ausübe als normalerweise.
    Ich Versuchs mit der jackobsen entspannungstherapie. Aber auf Dauer hilft da leider gar nichts.

    Liebe Grüße an alle und gute Besserung

    • Christine
      Erstellt am 23. September 2016 um 10:08 | Permanent-Link

      Liebe Simmi,

      danke für deinen Kommentar. Das gleiche Gefühl hatte ich übrigens mit der Schiene auch. Der Fremdkörper im Mund führte zu noch mehr Beißen.
      Jacobson ist schon eine recht gute Entspannungstherapie. Aber ich habe bei mir festgestellt, dass ich unbewusst einfach eine Menge Druck verarbeite.
      Dieser unbewusste Druck muss einem erstmal bewusst werden, damit man die Ursachen ausschalten kann. Häufige Sätze wie: „Das stört mich nicht!“ Oder: „Das kriege ich schon hin!“ sind gefährliche Anzeichen dafür, dass man seine eigenen „Stressgefühle“ nicht zulässt.
      Das Blöde ist: die eigenen verdrängten Stressursachen finden, ist nicht ganz einfach.

  13. Anita Mai
    Erstellt am 25. Dezember 2016 um 06:43 | Permanent-Link

    Hallo! Ich bin total verzweifelt! Ich presse meine Zähne so fest zusammen, das ich jede Nacht furchtbare zahnschmerzen habe! Habe eine aufbissschiene aber die hindert nicht ans pressen! Habe seit einem Jahr die zähne überkront und seit dem nur Probleme! Ich weiß nicht ob es an den zähnen liegt aber die Kasse läst mich im Moment auch nicht den Arzt wechseln! Also Aufbissschiene gleich schrotz!!!

    • Christine
      Erstellt am 25. Dezember 2016 um 12:37 | Permanent-Link

      Hallo Anita Mai,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Das hört sich schlimm an. Aber sei dir sicher, du bist nicht allein.
      Den ersten Schritt hast du schon getan: Du hast festgestellt, dass die Schiene nur deine Zähne schützt, aber nichts gegen das Pressen hilft.
      Wie du wahrscheinlich schon unter den Ursachen gelesen hast, gibt es organische und psychische Ursachen für das Knirschen.
      Die überkronten Zähne können daher natürlich eine Ursache sein, weil dein Kiefer versucht die Zähne wieder passend (in die alte Struktur) zu pressen.
      Vielleicht kann dein Zahnarzt/Kieferorthopäde in der Hinsicht deinen Kiefer mal vermessen.
      Die Stärke des Pressens lässt mich allerdings vermuten, dass du ebenfalls auch eine Menge Druck nachts freigibst. Dies ist häufig „Druck“ (Stress, Aggressionen, andere negative Emotionen), die du tagsüber erlebt und „runtergeschluckt“ hast.
      Meistens sind wir Knirscher noch diejenigen, die in solchen belastenden Situationen noch strahlen und sagen: „Das macht mir nichts aus.“
      Das Unterbewusstsein verarbeitet dann nachts diesen Druck und lässt ihn raus.
      Achte tagsüber auf Situationen in denen du Wut, Ärger, … runterschluckst und mache dir klar, dass dieses „Runterschlucken“ deine Gefühle nicht löscht, sondern sie nur unterdrückt.
      Außerdem kann ich dir natürlich als Anleitung zur Selbsthilfe meinen Crash-Kurs (gratis und ohne Verpflichtungen) und meine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Seblsthilfe empfehlen (aber das wusstest du bestimmt schon ;-)).

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